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Galaxy on Fire 2 PC versus Mobile

Über Bewertungsgrundlagen und Provokation

Als ich Anfang des Monats schrieb, dass ich gespannt auf die unterschiedlichen Tests zu Galaxy on Fire 2 bin, habe ich fast schon geahnt, was kommt: Verrisse auf der einen Seite, die im totalen Kontrast zu den Lobeshymnen auf der anderen Seite stehen.

Es ist interessant, diese Entwicklung zu beobachten. Galaxy on Fire 2 dürfte einer der ersten großen Titel sein, der ursprünglich für iOS und Android entwickelt wurde, sich dort zum Hit entwickelte und erst danach auf den großen Heimrechner portiert wurde. Und genau hier liegt die Crux an der ganzen Geschichte. Inwieweit lassen sich die Bewertungsgrundlagen auf verschiedene Plattformen anwenden?

In diesem Zusammenhang liest sich der 4Players-Test wie ein schlechter Witz. Während die iOS-Version sich noch eine ordentliche 67 Punkte-Bewertung und den Slogan „4Players findet dich ok!" verdient, wird die PC-Version mit 39 Punkten abgestraft. „4Players mag dich nicht!" Es testet die selbe Person und dennoch ist die Bewertung so grundverschieden? Wie kann das sein?

4Players tendiert bekanntermaßen zu einer gewissen Provokation und Überbewertung, sowohl in die eine als auch in die andere Richtung. Meistens liegen sie mit ihrer Tendenz allerdings richtig. Hier jedoch ist meiner Meinung nach eine Menge schief gelaufen. Natürlich gelten für PC und iOS unterschiedliche Bewertungsrichtlinien. Alleine auf grafischer Ebene und was die Steuerung betrifft müssen differenzierte Maßstäbe angesetzt werden. Doch im Endeffekt ist doch der Spaß und das Gameplay entscheidend. Und hier macht Galaxy on Fire 2 auf Windows PCs die selbe Figur wie auf iPad oder Android-Geräten. Ob dies nun eine gute oder schlechte Figur ist, sei nun uninteressant. Entsprechend ist dies nur ein weiteres Beispiel dafür, wie unpassend eine Punkte-Bewertung am Ende eines Tests tatsächlich ist und wie ein „Wir testen alles"-Magazin auf so einer Grundlage eigentlich nicht bewerten kann. Und wenn in diesem Zusammenhang auch noch der Joystick nicht mal angeschlossen wird („Vielleicht könnte ich am PC wenigstens meinen teuren Joystick anschließen - das bringe ich bei dieser Luftnummer allerdings nicht übers Herz."), ist der Test nicht mehr ernstzunehmen.

Galaxy on Fire 2 peilt auf Windows PCs und Mobile-Geräten die selbe Zielgruppe an. Dies sollte der Tester auch als Bewertungsgrundlage nutzen. Immerhin nimmt er seinem PC- und seinem iOS-Test bereits in der Einleitung sämtliche Relevanz, indem er zugibt, dass er selber nicht mehr wisse, warum er dem Spiel die 67 Punkte gegeben habe. Wäre in diesem Zusammenhang aber nicht eine Abwertung der ursprünglichen Bewertung angebracht? So jedoch ist der Test nichts anderes als eine Provokation ohne Grundlage. Ich befürchte, dass Galaxy on FIre 2 davon noch mehr zu Tage fördern wird.

Nachricht veröffentlicht am 24.08.2012 | Kommentare (5)

Tags: Galaxy on Fire 2